Transverter für 47GHz
47GHz Transverter - fast auf dem Küchentisch gebaut
Im Artikel wird das Funktionsprinzip von Mikrowellentransvertern beschrieben. Weiterhin wird gezeigt, wie mit einem Flohmarkt-Oszillator und relativ einfachen Amateurmitteln man auf 47GHz QRV werden kann.
1. Grundkonzeption:
Der vorgestellte 47GHz-Transverter entspricht in Grundzügen
der von DB6NT vorgestellten Konzeption [1][2]. Vom Prinzip
besteht der Transverter aus einem 23-GHz-Oszillator, einem
Mischkopf, einer ZF-Schaltung und einem Strahler mit Spiegel.
Bild 1:
Die 23 GHz – Oszillatoren sind gegenwärtig relativ preiswert auf Funkflohmärkten erhältlich. Die ZF-Platine besteht aus unkritischen HF-Komponenten und für den Mischkopf sind neben einem Frästeil nur eine Spezialdiode und eine Drossel erforderlich. Deshalb erschien mir der Aufbau des Transverters mit einfachen Amateurmitteln ein realisierbares Projekt zu sein. Die Mischung erfolgt über ein antiparalleles Diodenpaar. Funktionsbedingt wird die doppelte Oszillatorfrequenz mit der Eingangsfrequenz gemischt. Somit ist ein Oszillator mit einer Frequenz um 23 GHz erforderlich. Im Empfangsfall wird im ZF-Baustein das Mischprodukt verstärkt, im Sendefall entsprechend abgeschwächt. Der Mischkopf arbeitet in beide Richtungen ohne Relais, eine Umschaltung erfolgt nur im ZF- Modul.
2. Oszillator
Auf Flohmärkten werden für 30 bis 50 Euro ausgemusterte 23
GHz Funkstationen angeboten, die geeignete Oszillatoren
enthalten. Um diese Oszillatoren ohne Umbau verwenden zu
können, sind einige Betrachtungen zur ZF vorzunehmen.
Auf der ZF muss der nachgeschaltete Transceiver empfangen und
senden können. Ich ver-wende hierfür einen FT817, der im
Sendefrequenzbereich erweitert wurde. Einige Firmen erledigen
Erweiterungen beim Kauf des TRX kostenfrei, ohne dass die
Garantieansprüche erlöschen [3]. Nach Erweiterung ist bei den
meisten Geräten ein Frequenzbereich von 130 MHz- 480 MHz für
den Transverterbetrieb nutzbar. Bei der Mischung kann die
Oszillatorfrequenz unter- oder oberhalb der Eingangsfrequenz
liegen (siehe Formel 1 und 2).
Qszillatorfrequenz = (47088 MHz – ZF)/ 2 (1)
Qszillatorfrequenz = (47088 MHz + ZF)/ 2 (2)
In Anhang 1 ist eine Übersicht zu finden, welche Quarzfrequenz
auf welche Frequenz umsetzt. Wenn ein entsprechender
Oszillator gefunden wird, kann ohne Quarzbeschaffung
gearbeitet werden. Wer im Amateurfunkband ohne erweiterten
Transceiver arbeiten möchte, wird sicher einen entsprechenden
Quarz fertigen lassen müssen [4].
Ich hatte dahingehend Glück, dass durch die Umstellung des
SSB-Bereiches im 24 GHz-Band ein geeigneter Quarz für mich
„abfiel“.
Bild 2 - Oszillator:
Die Oszillatoren wie im Bild 2 benötigen eine Betriebsspannung
von + 8,4 V und – 5,0 Volt. Der Oszillator hat mit reichlich
500 mA einen für Portabelgeräte recht hohen Stromverbrauch.
Die Erfahrung zeigt, dass beim Portabelbetrieb der Akku oft
bis an die untere Grenze ausgenutzt wird. Deshalb sollte die
Betriebsspannung von 8,4 V entweder mit einem
Low-Drop-Linearregler (z.B. LM1084-Adj) oder einem
Schaltregler erzeugt werden. Übliche 7808 - Linearregler (8V)
sind bei einer Eingangspannung unter 11Volt schnell unstabil.
Auch sollte für die Verpoldiode wegen der geringeren
Schwellspannung eine Schottkydiode verwendet werden. Die
negative Betriebsspannung –5,0 V wird mit einem
DC-DC-Converter 7660 aus 8,4 V erzeugt und mit einem 79L05
stabilisiert.
Bild 3 – Stromversorgung Oszillator:
Da die Oszillatorfrequenz aus dem 240-fachen Wert der
Quarzfrequenz abgeleitet wird, verbessert ein PTC- Heizer
(Quelle [5]) oder ein präziser Halbleiterheizer (Quelle [6])
auf dem Quarz die Frequenzstabilität wesentlich.
Auf der Platine im Inneren befindet sich eine Anzeige, ob die
PLL eingerastet ist. In Unwissenheit um diese Schaltung habe
ich mit einem Fensterkomperator (Bild 4) die Detektorspannung
am Oszillator ausgewertet. Zwischen 9,5 und 10,5 Volt zeigt
die LED den eingerasteten Zustand an.
Bild 4 - Schaltung Fensterkomperator:
Stabilisierung und Fensterkomperator wurden auf ein Stück
Lochplatine aufgebaut und am Oszillator befestigt.
3. Mischkopf
Die Beschaffung der Doppeldiode (HSCH-9251 o.ä.) und deren
Einkleben, ist aus meiner Sicht das einzig echte Problem bei
dem Projekt. Hier sollte man sich mit 47GHz-Funkfreunden aus
der Umgebung austauschen, wie sie die Beschaffung und das
Einkleben der Diode Realisiert haben. Mit einem Blick in eine
47 GHz-Contestliste erfährt man schnell, wer in der Umgebung
entsprechende Technik nutzt.Bild 5 – Schaltung Mischkopf
Bild 6 - Leiterplatte Mischkopf:
In der Leiterplatte für den Mischkopf (Quelle: [6]) werden die
2,5mm Befestigungsbohrungen eingebracht. Wie am Anfang
beschrieben, ist das Einkleben der Diode unter amateurmäßigen
Bedingungen recht problematisch. Wie bei DB6NT [1]
beschrieben, wurden mit einem Zahn-stocher zwei winzige Punkte
Silberleitkleber H20S auf die Leiterplatte aufgebracht. Mit
einem angefeuchteten Zahnstocher wurde anschließend die
salzkorngroße Diode (!) unter einem Stereomikroskop
passgerecht in den Kleber gedrückt. Für Fehlschläge sollte
eine kleine saubere Glasschüssel mit Spiritus bereitstehen.
Dank gilt hier DG2DWL, der diesen Part für mich übernahm. Für
das Gehäuse wird ein Aluminiumfrästeil benötigt. Der Alublock
von ca. 40 x 35 x 30 mm ist durch die geänderte
Schaltungskonzeption soweit vereinfacht, dass dies von einem
Lehrling als einfaches Übungsobjekt gefräst werden konnte. Aus
dem Block wird für die Leiter-platte ein rechteckiges Fenster
von 30 x 25 mm mit ca. 25 mm Tiefe ausgefräst. Öffnung für
Hohlleiter und SMA-Buchse wurden mit einer üblichen
Ständerbohrmaschine gebohrt. Das Gleiche gilt für die
Befestigungsschrauben M 2,5 (Quelle [7]).
Bild 7 - Frästeil:
Anschließend wird aus einer Aluminiumplatte ein ca. 60x 55 x
4 mm großer der Deckel gefertigt, welcher das Frästeil plan
abschließt.
Auch die Montageplatte mit der Abstimmschraube wird aus einem
Stück Aluminium gefeilt. Mangels feinmechanischer Ausrüstung
wurde eine M5 Messingschraube mit Normalgewinde verwendet. Der
Abgleich benötigt dann wesentlich mehr Fingerspitzengefühl als
bei Feingewinde. Zum Befestigen der Leiterplatte, des Deckels
und der SMA-Buchsen werden 2,5 mm Gewindebohrungen
eingebracht.
Bild 8 - Maße der Abgleichplatte:
Der Durchmesser für Rundhohlleiter bei 47 GHz beträgt 4 mm.
Dadurch ist der Übergang vom Mischkopf auf den Strahler
relativ einfach realisierbar. Messingrohr mit 4 mm
Innendurchmesser ist auf Baumärkten Lagerware (5 x 0,5 mm
Rohr). Als Flansch wird eine SMA-Buchse zweckentfremdet
genutzt. Beim Herausschlagen von Mittelstift und Isolierung
fällt auf, dass nur das Vorderteil aufgeweitet ist. Dieser
Buchsenteil wird plan abgefeilt und das Messingrohr mit 4 mm
Innendurchmesser stumpf aufgelötet. Zur Zentrierung wird das
Hinterteil eines 4 mm Bohrers verwendet.
Bild 9 - SMA-Buchse als Hohlleiterflansch:
Bei der abschließenden Montage wird die Leiterplatte mit Silberleitkleber (Quelle [7]) in das Gehäuse geklebt und geschraubt. Der Kleber ist äußerst sparsam einzusetzen, da sich breitgequetschte Kleberreste bei Oszillator- und Hohlleiteröffnung nicht mehr korrigieren lassen.
Bild 10 - Mischkopf.
4. ZF- Umschaltung
Bild 11 – Schaltung ZF:
Die Schaltung benötigt das bei der Transvertersteuerung im GHz-Bereich übliche PTT-Signal (Spannung beim Senden) über die Antennenleitung. Hierzu ist ggf. der Transceiver umzurüsten [8]. Die Leiterplatte ist wie die Mischerplatine bei [6] erhältlich und arbeitet auch noch auf einer ZF von 432 MHz zufriedenstellend mit den angegebenen Bauelementen. In der Ori-ginalveröffentlichung erfolgte noch eine Pegelanpassung des Oszillators. Da dieser Schaltungsteil entfallen ist, werden die in dem Bestückungsplan dargestellten Bauelemente (z.B. 7808) auch nicht benötigt.
Bild 12 - Leiterplatte ZF:
5. Abgleich Mischkopf
Für die Inbetriebnahme und den Abgleich der drei Baugruppen ist ein Leistungsmesser hilf-reich – aber mindestens ein zweiter Transverter erforderlich. Der Oszillator gibt ein Ausgangssignal 15mW ab und liegt damit in der Größenordnung der bei [1] beschriebenen Leistung. Nach dem Zusammenschalten der Baugruppen wird mit der Abstimmschraube im Sendefall die Leistungsabgabe optimiert. Am Ausgang des Mischkopfes wurden hierbei 237 µW gemessen. Da bei der Messung am Thermomesskopf sowohl Signal als auch Spiegelfrequenz anliegen, kann von einer Ausgangsleistung von 120 µW ausgegangen werden. Ein zweiter Weg des Abgleichens ist es, provisorisch ein kleines Horn aufzubauen (Maße unkritisch) und mit Hilfe einer zweiten Funkstation die Einstellungen am Kopf zu optimieren (S-Meter-Ausschlag).
In der Originalschaltung von DB6NT wird der Oszillatorpegel
zwischen Sende- und Empfangsfall geändert. Durch meine
Vereinfachung der Schaltung müssen hier sicher
Empfind-lichkeitsverluste hingenommen werden.
Bild 13 – Mischkopf mit provisorischem Horn
6. Spiegel
Nachdem ich mit einem provisorisch aufgebauten Horn das erste QSO quer durch zwei Zimmer gefahren habe, entstand die Frage, welche Antenne ich wähle. Nach einem Vergleich von Gewinn, Baugröße und Abstrahlwinkel fiel die Wahl zwischen Hornantenne und Spiegel auf letzteren. Der erste Weg führte zum Katalog mit PROCOM-Spiegeln und Strahlern [9]. Ein Blick auf den Preis (218,00 Euro) veranlasste mich, nach Alternativen zu suchen. Bei den üblichen Verdächtigen wie eBay, Funkbörse oder Anzeigeteil der CQ-DL wurde ich nicht fündig. Zur Verwendung von Sat-Spiegeln gibt es bei 47 GHz hinsichtlich der Genauigkeit unterschiedliche Meinungen. DJ6BU hat bis 76 GHz gezeigt, dass man mit Satellitenoffsetspiegeln erfolgreich funken kann. Allerdings setzt die Verwendung von Offsetspiegeln einige mechanische Besonderheiten voraus, die mir nicht gefallen haben.
Letztendlich überlegte ich mir, den Spiegel wie zu den
Anfangszeiten der TV-Satellitentechnik aus GFK zu fertigen.
Hierbei wird mit Hilfe einer Schablone ein
rotationssymmetrischer Formkörper aus Gips gefertigt.
Anschließend wird der Gipskörper mit Glasseide und
angemischtem Polyesterharz bestrichen. Zwar ist man hier bei
der Wahl von Durchmesser und Brennweite frei, aber
letztendlich habe ich mich an üblichen Maßen orientiert. Das
f/D-Verhältnis (Brennweite zu Durchmesser) der handelsüblichen
Spiegel beträgt oft 0,4. Bei einem 25 cm Spiegel beträgt somit
die Brennweite 10 cm.
Über die Formel y = x² / (4*f) lässt sich das Maß des Spiegels
und damit auch der Schablone ermitteln. Für die Schablone habe
ich ein Stück doppelseitige Leiterplatte verwendet. Nach dem
Aussägen und Feilen der Parabel wurde ein kurzes Stück
Messingrohr als Lager für die Rotationsachse angelötet.
(Rohrradius bei der Schablonenherstellung beachten!). Die
Gipsform wird in mehreren Schichten hergestellt und mit der
Schablone abgezogen. Wenn der Gips vernünftig abbinden soll,
ist das Gipspulver in das Wasser zu rühren. Als letzte Lage
verwendete ich einen Fugenfüller (Uniflott o. ä.) aus dem
Trockenbau, welcher wesentlich langsamer als Gips erhärtet.
Anschließend wurde die Oberfläche verschliffen.
Problematischer als gedacht erwies sich die Trennung von Gips
und fertiger Schüssel. Modellbauer meinten, Gips ist als
Modellform schlecht geeignet. Die raue Oberfläche würde eine
Trennung verhindern. Ein Versuch, die fertige Schüssel von der
mit Lack und Trennwachs behandelten Gipsform zu trennen schlug
fehl und ich musste die Form zerschlagen.
Im Modellbauforum [10] wurde mir dann der Tipp gegeben, die
Gipsoberfläche mit Tiefengrund (z.B. G1) zu behandeln. Dieser
dient als Verfestiger der Oberfläche und gleichzeitig als
Porenfüller. Anschließend sei die Form mit Lack,
Wachstrennmittel und Folientrennmittel zu beschichten.
Bild 14 – Herstellung der Gipsform:
Die fertige Gipsform wird mit Polyesterharz (Quelle:
Autoabteilung Baumarkt) bestrichen. Damit später der
Rundhohlleiter in der Schüssel eine Ausrichtung und
Stabilisierung erfährt, wird auf die Rotationsachse ein Stück
Rohr mit 5mm Innendurchmesser (6 x 0,5 mm) gesteckt und mit
einem Stabilisierungsflansch aus Leiterplattenmaterial
verlötet. Nach dem Austrocknen der Grundschicht werden auf
dieser in mehreren Lagen Glasfaserstreifen mit Polyesterharz
laminiert.
Bild 15 - Führungsrohr mit Flansch und Pfennigstrahler:
Damit die Schüssel sich später nicht verwindet, kann z. B. ein
Metallring (D=26cm) mit ein-gegossen werden. Wie unten
beschrieben, habe ich durch einen quadratischen Holzrahmen den
Rand vorgegeben und die Form stabilisiert. In einem ersten
Versuch wollte ich Aluminiumfolie auf der Schüsselinnenseite
aufkaschieren. Haftspray aus dem Künstlerbedarf erzeugte zwar
die nötige Bindung, aber die Oberfläche entsprach von der
Qualität her nicht meinen Ansprüchen bei 47 GHz.
Bild 16 – Spiegelmitte mit Alufolienkaschierung:
Von DL2AM erhielt ich den Tipp, es mit Aluminiumspray zu
versuchen. In der Kfz-Abteilung von Farbgeschäften und
Baumärkten ist (hitzebeständiger) Aluminiumspray erhältlich,
der nach Herstellerangaben > 98% Aluminium enthält. Das
Aufsprühen stellte sich auch als unproblematisch heraus.
7. Strahler
Wie oben beschrieben, besteht der Rundhohlleiter aus 5 x 0,5
mm Messingrohr. Der Hohlleiter ragt ca. 92 mm in die Schüssel.
Etwa 6 mm vom Hohlleiterende befindet sich eine runde
Reflektorscheibe, welche den Spiegel ausleuchtet.
Bild 17 - Pfennigstrahler:
Im vorliegenden Fall habe ich die 22 mm große Scheibe aus
doppelseitigem Leiterplattenmaterial gefertigt. Ein
Messingrohr mit 5mm Innendurchmesser und etwas Kupferdraht
dienen als Befestigung für die Scheibe auf dem Hohlleiter.
Eine Bohrmaschine mit einem 5 mm Bohrer hilft bei der
Zentrierung und Ausrichtung der Scheibe.
8. Mechanischer Aufbau
Bei der Suche nach mechanischen Lösungen stellte ich fest,
dass das relativ kleine Gehäuse und der leichte aber recht
sperrige Spiegel ein gewisses Transportproblem darstellen. Bei
ersten Überlegungen wurde der Gedanke geboren, eine
Sperrholzkiste zum Transport zu bauen. Später entstand der
Gedanke, Spiegel und Elektronik gleich in dem Transportkarton
geschützt dauerhaft unterzubringen. Sperrholzplatten ließ ich
auf dem Baumarkt millimetergenau zurechtsägen und mit Leisten
in den Ecken und etwas Holzleim erhält man die ausreichende
Steifigkeit. Wie oben beschrieben, wurde beim Laminieren der
Schüssel ein quadratischer Holzrahmen als Abschluss und
Versteifung genutzt. Durch die Rahmenmaße und Hohlleiterlänge
ergeben sich die Gehäuseabmessungen. Eine Sperrholzplatte auf
der Vorderseite schützt auch den Strahler beim Transport.
Bild 18 – Spiegel mit „Transportkiste“:
Bei der Suche nach mechanischen Lösungen fiel mir bei den
Fotos im Netz auch auf, dass die meisten Stationen mit
Zielfernrohr arbeiten. Auf Anfrage meinten Funkfreunde, dass
solche Zusatzeinrichtung wegen der sehr ausgeprägten
Richtwirkung sehr vorteilhaft sei. Bei eBay ersteigerte ich
ein geeignetes Zielfernrohr, das nicht zu lang ist. Dies sei
deshalb erwähnt, da üblicherweise Jagdfernrohre eine Länge von
weit über 20 cm aufweisen.
Bild 19 - Zieleinrichtung:
9. Abgleich Strahler
Vor der Montage des Rundhohlleiters in das Führungsrohr des
Spiegels und des Führungsrohres des Strahlers wurden über den
Hohlleiter kurze Stücke Schrumpfschlauch übergestülpt.
Mit einem geeigneten Empfänger mit S-Meter, oder besser einem
selektiven Mikrovoltmeter und einem zweiten Sender lassen sich
die optimalen Strahlerabmessungen ermitteln. Hierbei wird der
Abstand zwischen Rundhohlleiter und Pfennigstrahler sowie die
Länge des Hohlleiters im Spiegel variiert.
Bild 20 – Pfennigstrahler fixiert mit Schrumpfschlauch
Nach dem Erwärmen des Schrumpfschlauches mittels
Heißluftpistole oder brennendem Streichholz ändern sich die
ermittelten Werte auch beim Transport nicht mehr.
10. Besonderheiten beim Funkbetrieb
Beim Funkbetrieb in diesem Frequenzbereich sind immer drei
Dinge ein besonderes Problem:
1. Auf welcher Frequenz befinde ich mich und wo ist die
Gegenstation?
2. In welcher Richtung befindet sich die Gegenstation?
3. Sendet die Gegenstation zur gleichen Zeit, wenn ich
Frequenz und Richtung suche?
Baken, um Richtung und Frequenz zu eichen sind auf 47 GHz rar.
Mit vereinbarten Verbindungen lassen sich diese Probleme
minimieren.
Wenn der Oszillator, wie bei mir, oberhalb des Bandes
arbeitet, kommt es zu einem zusätzlichen Problem durch die
Spiegelung der Verhältnisse (Kehrlage). So wird bei mir der
Bandanfang von 47088,0 MHz auf 432,0 MHz umgesetzt. Für eine
Verbindung auf 47088,100 MHz ergibt sich eine Frequenz von
431,900 MHz. Statt des oberen Seitenbandes (USB) ist das
Untere (LSB) am Transceiver einzustellen. Und der Hinweise
„Gehen wir mal 20 kHz höher“ bedeutet im praktischen
Funkbetrieb eine Verringerung der Frequenz am Empfänger.
Auffallend ist, dass der Strahler sich ausgesprochen
richtscharf verhält, was natürlich einen entsprechend hohe
Anforderung an Stabilität von Stativ und Visiereinrichtung
erfordert.
11. Schlussbemerkung
Mit dem vorgestellten Projekt sollten Anregungen gegeben
werden, wie mit üblichen amateurmäßigen Methoden und
Surplus-Artikeln ein 47 GHz Transverter einfach und
kostengünstig aufzubauen geht. Ich hoffe, auch für andere
Projekte Anregungen zum Aufbau gegeben zu haben. Da mir
Messmittel fehlten, möchte ich mich noch bei DG0VO und DL4DTU
für die Hilfe beim Abgleich bedanken.
Bild 21 – DJ5AM im QSO
12. Literatur, Bezugsquellen
[1] Kuhne, Michael; DB6NT; 47GHz Transverter; Dubus Heft
1/1994; S 49; Dubus-Verlag
[2] Kuhne, Michael; DB6NT; 47GHz Transverter; Dubus Technik
Band IV, S 359, Dubus-Verlag
[3] Funktechnik Dathe, Gartenstraße 2c, 04651 Bad Lausick;
www.funktechnik-dathe.de
[4] Andy Fleischer, Paschenburgstr.22, 28211 Bremen,
www.andyquarz.de
[5] Eisch-Kafka-Electronic GmbH, Abt-Ulrich-Str. 16, 89079
Ulm; www.eisch-electronic.com
[6] Kuhne Electronic GmbH, Scheibenacker 3, 95180 Berg;
www.db6nt.de
[7] Conrad Electronic SE, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau;
www.conrad.de
[8] FT-817 Umbau auf BBT-Seite
[9] UKW-Berichte, Jahnstr. 7, D-91083 Baiersdorf,
www.ukw-berichte.de
[10] http://www.r-g.de
[11] Reichelt Elektronik e.Kfr., Elektronikring 1, 26452
Sande, www.reichelt.de
[12]
[13] siehe auch Anlage Tabelle 1
[14] Hubert Krause, micro-mechanik, micro-mechanik.de
13. Anlagen
1. Tabelle Oszillatorfrequenzen und Umsetzung
2. Zeichnung Spiegel
31.03.2018